DGH Fluglager ’21 Blaubeuren

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DGH Fluglager 2021 Blaubeuren Sonderbuch

Vom Montag, 05.07.2021 bis zum Freitag, 09.07.2021 war der DGH Gast bei der Fliegergruppe Blaubeuren e. V. Die Erwartungshaltung war wie immer groß, doch die Flugwettervorhersage war alles andere als gut. Trotzdem waren wir guter Hoffnung, einige Füge machen zu können. Außerdem waren wir sehr neugierig auf das neue Fluggebiet.

Unsere ULer und die Wohnmobilisten reisten schon am Sonntag an. Einige konnten sogar am Sonntag noch ein paar Motorflüge machen.


Montag, 05.07.2021

Wolfgang Kercher und Jürgen Haag haben die Winde und das Motorrad pünktlich um 10.00 Uhr auf den Flugplatz in Saal angeliefert. Leider sah das Flugwetter mit 8/8 Bewölkung nicht vielversprechend aus und der Wind am Flugplatz kam quer, so dass keiner es eilig hatte in die Luft zu kommen. Außerdem war noch das Briefing durch die Segelfliegergruppe um 11:00 Uhr angesagt. Zu diesem Zweck wurde uns ein Mitglied von der Segelfluggruppe, Max Hübner, ein sehr sympathischer junger Mann, an die Seite gestellt. Er machte uns vertraut mit den Bedingungen des Flugplatzes und den häuslichen Gegebenheiten der Flughalle und der Küche.

Die meisten Teilnehmer waren mit dem Wohnmobil angereist und haben sich auf dem Campingplatz in Reih und Glied breit gemacht. Die Minimallisten schlugen ihr Zelt am Waldrand auf.

Der Wind nahm inzwischen zu, so dass keiner Lust verspürte den Dummy zu machen, zumal Max Hübner vor dem turbulenten Südwind gewarnt hatte. Das war kein Wunder, denn der Wind kam aus Blaubeuren hoch, einem 160 Meter tiefen Loch. Er kam quer zur Landebahn die nur knapp 200 Meter von der bewaldeten Kante entfernt war. Damit war klar, dass vor Abend es nichts mehr mit der Fliegerei wurde.

Schließlich konzentrierte man sich auf das leibliche Wohl. Jürgen Kuckert war am Abend der Koch, er verwöhnte uns mit Gyros, Reis und Salat. Die Frauen standen ihm dabei tatkräftig zur Seite. Beim Einnehmen der Mahlzeit blieben wir mal wieder nicht in Abstinenz, so dass das Fliegen an diesem Abend ausblieb. Ein Fehler, wie sich später herausstellte, denn das Flugwetter sollte im Laufe der Woche immer schlechter werden.


Dienstag, 06.07.2021

Man traute den Augen kaum, wir wurden von der Sonne geweckt und große Hoffnung kam auf. Nach unserem gemeinsamen Frühstück machten sich die Drachenflieger eilig zum Aufbauplatz, sie konnten es kaum erwarten in die Luft zu kommen. Und so waren alle mit dem Aufbauen beschäftigt und keiner bemerkte, dass niedrige Bewölkung und zunehmender Wind sich breit machten. Vor allem hatte der Wind an Stärke zugenommen und kam wieder quer zur Landebahn.


Harald machte sich als Erster zum Start bereit. Die Sicht zur Winde war ein wenig beeinträchtigt, weil die Schleppwinde in einer Senke des Flugplatzes stand.
Der Start war trotzdem problemlos. Im ersten Drittel der Schlepphöhe musste Harald jedoch kräftig hinlangen und die Turbulenzen ausgleichen. Die Thermik, wenn es überhaupt welche gab, war total verrissen. Ein Steigen oder wenigstens ein Nullschieber war somit nicht möglich. Innerhalb kürzester Zeit kamen dann noch Windböen hinzu, die ein Landen zum Himmelfahrtskommando machten.
Nach dem Tanz wollte keiner mehr Fliegen und wir legten unsere Geräte flach auf den Boden und hofften gegen Abend auf ein Nachlassen des Windes.

Wolfgang Kercher war heute der Koch. Er verzauberte die hungrigen Mäuler am Abend mit einem Mediterranem Goulasch mit Nudelbeilage.

Spät am Abend verspürten dann nur noch ein paar Gleitschirmflieger Lust zum Fliegen. Mehr als ein Gleitflug kam dann nicht heraus.
Die Drachenflieger haben wohlweislich ihre abgelegten Geräte abgebaut und wurden somit nicht vom kräftigen Regen in der Nacht überrascht.

Mittwoch, 07.07.2021

Bedeckter Himmel und leichter Regen an diesem Morgen. Der Wetterbericht stimmte uns auch nicht hoffnungsfroh, so dass nach dem Frühstück einige Piloten sich mit ihren Partnern oder Kollegen zu einer Wanderung zum Blautopf auf den Weg machten.
Der Rest der Mannschaft relaxte oder führte Fachgespräche übers Fliegen, während Heinz Wannenwetsch für das Sauerbratenessen die ersten Vorbereitungen traf.

Um 15:00 Uhr wurde es dann ernst, Heinz Wannenwetsch hatte sich der Zubereitung vom Sauerbraten gewidmet und keiner durfte ihn stören.
Unsere Damen gaben sich zwischenzeitlich der mühevollen Herstellung der Knödel hin. Auch die Vorbereitung der Salatbeigabe hatten sie sich zu ihrer Aufgabe gemacht.

Zum Abend hin nahm der Regen wieder zu und man befürchtete, dass die Zelte nicht trocken blieben. Nur der gute Sauerbraten von Heinz und die vorzüglichen Knödel der Damen konnte die Stimmung heben und den Regen ein wenig vergessen machen.


Donnerstag, 08.07.2021

In der Nacht ging es dann mit dem Regen heftig ab und manches Zelt blieb dabei innen nicht trocken.
Am Morgen war die Stimmung auf dem Nullpunkt. Nach dem Frühstück nahm der Regen zwar ab, aber der Wind spielte verrückt und man beschloss nochmals nach Blaubeuren zu wandern und dort den Tag zu verbringen.

Das Abendessen war auf 18:00 Uhr angesetzt, es war vom Vortag an Sauerbraten und Knödel so viel übrig, dass es zu ein Resteessen ausgiebig reichte.

Am Nachmittag zeichnete es sich ab, dass am Abend geschleppt werden konnte. Die Drachenflieger bauten nach dem Abendessen ihre Geräte schnell auf und die Gleitschirm-flieger standen gleich bereit zum Start.

Und so kam jeder der Schleppwilligen an diesem Abend zu zwei Gleitflügen, die an der Kante mit einem mehr oder weniger Nullschieber belohnt wurden.


Ralf und sein Töchterchen Enya kamen mit dem Tandem auch in die Luft, das Töchterchen dankte es mit Jubelschreie.

Der letzte Flug war gegen 21:30 Uhr. Beim Abbauen fielen schon wieder die ersten Regentropfen. Der Regen war in der Nacht so heftig und übertraf alles Vorherige.


Freitag, 09.07.2021

In der Nacht hat es in Strömen geregnet. Gott sei Dank konnte ich mich in die Fliegerhalle zurückziehen, denn mein Zelt war abgesoffen.
An ein Fliegen war wieder nicht zu denken. Nach dem Frühstück war dann Zusammenpacken und Abrechnung angesagt. Die meisten verließen das Fluglager noch vor dem Mittag.

Fazit

Eigentlich könnte man mit drei Worten sagen: War wohl nix! Da konnte auch nicht die gute Infrastruktur in Blaubeuren hinwegtäuschen. Selbst wenn es nicht ständig geregnet hätte, wäre immer noch der quer zur Startbahn kommende Wind und die damit verbundenen Turbulenzen da. Außerdem stellt die nahe gelegene Straße, in Bezug auf das Schleppseil, ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar.

Unsere UL-Flieger kamen auch nicht auf ihre Kosten, dennoch konnten sie Flüge während der regenfreien Zonen in den Morgen- und Abendstunden machen.

Die Verköstigung war wie immer wieder Super. Unsere Köche und Helferinnen haben uns mit Liebe bekocht, ihnen gebührt unseren großen Dank.

weitere Bilder von diesem Event, wie immer in unserer Bildergalerie

10.07.2021
Axel Schaffroth